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100 Jahre im Einsatz für eine gute Schule

Jubiläumsfeier zum 100. Geburtstag des Vereins Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz (LSZ)

Mit zahlreichen Gästen feierte der Verein Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz (LSZ) seinen 100. Geburtstag. In den Gratulationsreden wurde betont, dass es diesen Verein, der sich für gute Schule und faire Arbeitsbedingungen einsetzt, nach wie vor braucht.

RM. Sinnigerweise traf sich der LSZ zu seiner Jubiläums-Delegiertenversammlung in der Aula der Pädagogischen Hochschule Schwyz (PHSZ) in Goldau. Der statutarische Teil der Versammlung sollte kurz gehalten werden, damit anschliessend die feierlichen Momente umso mehr ausgekostet werden konnten.

Die Wiederwahlen für zwei weitere Amtsjahre von Präsident Koni Schuler und Vizepräsidentin Rita Marty erfolgten einstimmig. Ebenso ohne Gegenstimme wurde die Rechnung, die einen positiven Abschluss auswies, angenommen. Die Informationen zur Arbeit der GL und zu den Treffen mit verschiedenen Gremien wurden zur Kenntnis genommen.

Für einen starken LSZ

Nach dem musikalischen Einstieg, Sandro Ulrich und Livio Suter unterhielten mit dem Schwyzerörgeli, setzte LSZ-Präsident Konrad Schuler zur Begrüssung an, die einige Zeit in Anspruch nahm, da zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus befreundeten Verbänden, dem Bildungsdepartement und der PHSZ sich Zeit genommen hatten, um mit dem LSZ auf die 100 Jahre anzustossen.

In seiner Rede hob Schuler die Verankerung der Volksschule in der Bevölkerung hervor. Zentral für eine gute Schule sei die Lehrperson, für die es Handlungsspielraum brauche. Schuler plädierte auch für ausreichende personelle, finanzielle und zeitliche Ressourcen in den Schulen, um die vielfältigen und komplexen Aufträge erfüllen zu können. «100 Jahre im Einsatz für eine hohe Bildungsqualität und gute Arbeitsbedingungen», so fasste der aktuelle Präsident die Aufgaben des LSZ zusammen. Eine löbliche Aufgabe, dennoch gibt es Lehrerinnen und Lehrer, die nicht dem LSZ angehören. Angesichts der anhaltenden Abbaumassnahmen, die als Sparpakete verkauft werden, kann man auf einen starken, überregional und kantonal vernetzten LSZ jedoch nicht verzichten. Süsse Schwyzerli und eine Torte

Beat W. Zemp, Zentralpräsident der Dachorganisation der Lehrerinnen und Lehrer LCH, ist in den Medien sehr präsent, denn er wird als «oberster Lehrer der Schweiz» zu jedem Thema, das irgendwie mit Schule zu tun hat, befragt. Kein Wunder also, dass er den Gästen und den LSZ-Mitgliedern wohl bekannt war.

Zemp überbrachte dem LSZ die Gratulation und die besten Wünsche des LCH und freute sich über die stolze Zahl 100, die auf dem Einladungsschreiben prangte. Er entführte die Anwesenden in eine sehr arme, hungernde und frierende Schweiz – vor 200 Jahren. Die Reise bis ins 2016 verlief unter diesem Reiseführer sehr eindrücklich und überzeugte alle davon, dass Bildung für die Schweiz zentral, überlebenswichtig und nicht zuletzt verantwortlich für Wohlstand und Sicherheit ist. Beat W. Zemp hob die Meilensteine der Schweizer Bildung von Konkordaten bis hin zum Lehrplan 21 hervor. Eindringlich warnte auch Zemp vor unüberlegten Abbaumassnahmen.

Für den festlichen Anlass hatte der LCH-Präsident süsse Ge schenke mitgebracht: für alle Anwesenden «Schwyzerli» und eine leckere Geburtstagstorte mit Kerzen, die beim festlichen Apéro reissenden Absatz fand. Mitgestaltung des LSZ erwünscht

Regierungsrat Walter Stählin, der dem LSZ ebenfalls die Ehre erwies, bedankte sich beim Lehrerverein für die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit. Auch wenn man nicht immer gleicher Meinung gewesen sei, so habe man doch stets nach gemeinsamen und tragbaren Lösungen gesucht.

Stählin zitierte aus der Hattie Studie (2008), welche die Lehrerin, den Lehrer ins Zentrum des Lernens stellt. «Wir wissen, dass die einzelne Lehrperson, ihre Begeisterung, ihr «feu sacré» den stärksten Effekt auf das schulische Lernen eines Kindes hat. Ist dies nicht eine ganz spezielle, verantwortungsvolle Aufgabe, die es mit Elan und Zuversicht anzugehen gilt?» Stählin rief den LSZ auf, bei der Weiterentwicklung des kantonalen Bildungswesens mitzugestalten. Und: «Es wird inskünftig verstärkte Anstrengungen seitens von Bildungsbehörden und Bildungspolitikern – aber auch von Ihnen als Lehrerverein – benötigen, um unsere für eine gute Schulqualität notwendigen Rahmenbedingungen erhalten zu können.» Den Sinn des Jubiläums erklärte Stählin abschliessend sehr treffend: «Vergangenheit erklären – Gegenwart verstehen – Zukunft gestalten.» Gemeinsam Schulen stärken

Als letzter offizieller Gratulant trat PHSZ-Rektor Silvio Herzog ans Mikrofon. Er hatte in der Geschichte des LSZ interessante Fakten und Aussagen gefunden. Beispielsweise zitierte er aus einem Jahresbericht, der eindringlich vor Sparmassnahmen warnte – aus dem Jahr 1975. Herzog wünschte dem LSZ Mut, auch unbequeme Dinge zu sagen und ebensolche Fragen zu stellen. Weiter führte Herzog beim «Weitblick» die bestehende gute Zusammenarbeit zwischen LSZ und PHSZ an, ehe er das Tragende hervorhob. In den ersten Statuten des LSZ heisst es: «... die geistige und soziale Hebung des Lehrerstandes ...» Dies sei mutig, zeitlos, weitblickend und vor allem tragend. Die Hochschule würde es anders formulieren: «Kompetente Lehrpersonen in einem selbstbewussten und anerkannten Berufsstand.»

Vier Redner, vier Mal ein anderer Blick auf den LSZ und die Schule (von links): Regierungsrat Walter Stählin, LSZ-PräsidentKoniSchuler,RektorPHSZSilvioHerzog,ZentralpräsidentLCHBeatW.Zemp. Fotos:ChristianeWotzka

LSZ-Präsident Koni Schuler schneidet die Geburtstagstorte an.

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